Befragung von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz
Planung einer Klinischen Studie für ein Alzheimer-Medikament der
Die Alzheimer-Demenz (AD) ist durch einen fortschreitenden Rückgang kognitiver Funktionen (also Lern- und Gedächtnisleistung) gekennzeichnet. Der Gedächtnisverlust von AD-Patienten wird dabei durch den Untergang von Nervenzellen und deren „Kontaktsteckern“ (Synapsen) ausgelöst. Zellen des Immunsystems (Mikroglia) und dadurch ausgelöste Entzündungsreaktionen des Gehirns sind wesentlich an diesen Prozessen beteiligt. Deshalb sind therapeutische Ansätze, die auf die Beeinflussung von Entzündungsprozessen abzielen, sehr vielversprechend, um den AD-bedingten Verlust an Synapsen und Neuronen – und damit den Gedächtnisverlust zu lindern.
Unser Team an der Universität Magdeburg hat vor kurzem entdeckt, dass die Behandlung mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff, der bereits für den Einsatz von Multipler Sklerose (MS) am Menschen zugelassen ist (Fingolimod), dem Gedächtnisverlust in einem Mausmodell der AD entgegenwirkt. Wir haben deshalb beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die finanzielle Förderung einer klinischen Studie am Menschen beantragt, mit der ab Mitte 2023 die Wirksamkeit des MS-Medikaments gegen die Alzheimer-Demenz untersucht werden soll. Dabei sollen durch Fingolimod hervorgerufene Verbesserungen:
- der kognitiven Fähigkeiten von AD-Patienten mit Gedächtnistests untersucht werden.
- im Volumen bestimmter gedächtnisrelevanter Hirnregionen (Hippocampus, Cortex) mithilfe der Magnetresonanz-Bildgebung (MRT) gemessen werden.
- im Stoffwechsel dieser Hirnregionen mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit markierter Glucose (FDG) untersucht werden.
Wir möchten für eine bessere Planung der Studie so früh wie möglich mit Alzheimer-Patienten, deren Angehörigen und dem Pflegepersonal von Demenzpatienten ins Gespräch kommen, um:
- über Möglichkeiten einer solche Therapie zu sprechen,
- Ihre Fragen zu dem Thema zu beantworten
- uns Ihre Erwartungen, mögliche Probleme, die Sie sehen, und mögliche Ängste zur Durchführung einer solchen klinischen Studie anzuhören und mit Ihnen zu diskutieren.
Wir freuen uns, wenn Sie mit uns zu diesem Thema Kontakt aufnehmen möchten unter Tel. 0391-6715885 (Frau Ritter).
Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. Volkmar Leßmann
Institut für Physiologie, Telefon: 0391 - 6714282, Email: